Neues Testament 2
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Forschungsprojekte

Forschungsschwerpunkte

a) Münchner Projekt: Qumran und Paulus

In den Jahren 1946/1947 bis 1956 sind in elf Höhlen am Toten Meer Fragmente von über 900 Schriftrollen (einschließlich zwölf mehr oder weniger vollständiger) in hebräischer und aramäischer Sprache (nur wenige in griechischer) entdeckt worden. Die nicht-biblischen Texte stammen aus der Zeit von etwa 300 v. Chr. bis über die Mitte des 1. Jh. n. Chr. und gehörten der jüdischen Qumrangemeinde, die in der Regel weitgehend mit den Essenern gleichgesetzt wird und am Toten Meer von spätestens ca. 100 v. Chr. bis ca. 68 n. Chr. offenbar einen zentralen Sitz hatte (von einigen Forschern wird m.E. zu Unrecht eine andere Auffassung vertreten). Es handelt sich bei diesen meist nur in Fragmenten erhaltenen Handschriften um Texte fast aller Bücher der Hebräischen Bibel, ferner um Schriften der sog. Apokryphen und Pseudepigraphen und um bisher unbekannte Texte, die wiederum teilweise in der Gemeinschaft entstanden sind, wie z.B. die Gemeinderegel (zum größten Teil) und die Lobliederrolle. Für die Erforschung des jüdischen Hintergrunds der ntl. Schriften sind diese Texte von größter Bedeutung.

Das "Münchner Projekt" wurde 1986 von Prof. Kuhn hier begonnen und beschäftigt sich mit der Bedeutung der Qumrantexte für das Verständnis der sieben authentischen Paulusbriefe (siehe dazu die Publikationsliste unter 5).

MITARBEITERIN:

b) Bethsaida Excavations Project (Beteiligung 2014 abgeschlossen)

Die Ausgrabungen auf dem ca. 400 x 200 m großen Hügel, gut 2 km nördlich vom See Gennesaret, begannen 1987 mit einer Probegrabung und werden seitdem jährlich fortgesetzt (mit einer Unterbrechung 2002). Die Grabungen, geologische Untersuchungen und antike Texte lassen die Identifizierung mit dem vor allem aus dem NT und aus Josephus bekannten Betsaida-Julias (in den kanonischen Evangelien siebenmal als Betsaida erwähnt) jetzt als sicher erscheinen. Hauptschwerpunkte der Grabungen: Eisenzeit II (genauer: ab ca. 10. Jh. v. Chr.) und die hellenistisch-römische Zeit. Archäologischer Leiter der Ausgrabung ist Prof. Dr. Rami Arav von der Universität von Nebraska in Omaha, die auch die Grabung organisatorisch verwaltet. Über 20 Hochschulen und Institutionen in USA, Israel, Europa, Kanada und Australien sind beteiligt; Prof. Kuhn war von 1991–2015 einer der Kodirektoren des Projekts. An der Universität war ein Fonds für die Förderung der Ausgrabung eingerichtet; die Ausgrabung wurde bis 2005 außerdem vor allem von der Münchener Universitätsgesellschaft unterstützt. Deren Zeitschrift enthält in ihren Jahresberichten 1989, 1993 und 1996 eine  Darstellung der Ausgrabung (mit Plänen). Der schematische und steingerechte Plan in deutscher und engl. Version nach über 25 Jahren Ausgrabung sind auf dieser Homepage zu finden (siehe dazu die Publikationsliste am Ende des Gesamtverzeichnisses). Die Beteiligung am Betsaida-Projekt stand im Zusammenhang mit den Forschungen Prof. Kuhns über das Wirken Jesu in Galiläa und der Gaulanitis.

MITARBEITERIN:

Weitere Informationen auf der Homepage des Bethsaida Excavations Project.