Textedition und Übersetzung zu I Henoch
Text-Edition und Übersetzung zu 1 Henoch
DFG-gefördertes Projekt
Laufzeit: 2015-2019
Der renommierte Wissenschaftler Robert Henry Charles (1855–1931) bezeichnete „1 Henoch" als die Schrift, die unter allen Apokryphen und Pseudepigraphen des antiken Judentums das Neue Testament am stärksten beeinflusste. Seitdem, insbesondere in den letzten vier Jahrzehnten, wurden zahlreiche Werke veröffentlicht, in denen die Wichtigkeit der frühen vorchristlichen Henoch-Tradition für das Judentum des Zweiten Tempels und das Neue Testament aufgearbeitet wird. Das Henoch-Buch ist im Aramäischen (in den Texten vom Toten Meer), Griechischen und anderen antiken Sprachen wie Syrisch, Latein und Koptisch in Fragmenten unterschiedlicher Größe erhalten. Vollständig ist es jedoch nur durch altäthiopische (Ge'ez) Handschriften bezeugt. Die Arbeit am Lehrstuhl ist mit all diesen Materialien beschäftigt, hat aber bezüglich der Ge'ez-Manuskripte beträchtliche Fortschritte erbracht, sodass die Zahl der uns bekannten Textzeugen in den letzten zwanzig Jahren von 32 bis auf 150 gestiegen ist. Dadurch ergab sich die Notwendigkeit einer neuen Textedition und Übersetzung. Im Rahmen des Projekts wird eine kritische Textausgabe zu 1 Henoch (die erste seit der von Charles aus dem Jahre 1906) erstellt. Als Basis dienen die überlieferten Materialien, darunter auch die wichtigsten Handschriften, die im letzten Jahrzehnt vom Lehrstuhlinhaber und seinem Assistenten Ted Erho aufgefunden worden sind. Die Übersetzung wird sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache angefertigt.
Projektleitung: Prof. Dr. Loren Stuckenbruck
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Ted Erho, James Hamrick, Dr. Ralph Lee (Cambridge)